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Die 8 häufigsten Beschwerden während der Schwangerschaft

 

Wir stellen acht der häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft vor und wie Osteopathie bei der Linderung dieser und weiterer Symptome helfen kann. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie osteopathische Behandlung schwangeren Frauen nutzt.

Schwangere Frauen erfahren oft erstaunlich viele körperliche Beschwerden in den zehn Monaten ihrer Schwangerschaft. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die acht häufigsten Beschwerden während der Schwangerschaft vor und erklären Ihnen, wie osteopathische Behandlung sie lindern kann.

Überblick über die häufigsten acht Beschwerden 

Neben allgemeiner Übelkeit, Müdigkeit und emotionalem Gefühlschaos sind die folgenden acht Beschwerden besonders häufig anzutreffen: 

1. Schmerzen im Bereich von Lendenwirbelsäule und Iliosakralgelenk 

2. Ischialgien (Schmerzen im Ischiasbereich)

3. Symphysenschmerzen (Schmerzen in der Schambeinregion)

4. Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule und Rippenbögen

5. Reflux und Verdauungsbeschwerden

6. Kopfschmerzen

7. Karpaltunnelsyndrom

8. Fehlausrichtung des Beckens (im Hinblick auf die Geburt)

Die Osteopathie kann bei diesen Fällen zur Linderung beitragen. Der Osteopath kann dafür sorgen, dass sich Verspannungen lösen, damit der Körper wieder in ein dynamisches Gleichgewicht kommt. So kann die werdende Mutter den weiteren Verlauf der Schwangerschaft genießen.

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Beschwerden bei denen die Osteopathie in der Schwangerschaft helfen kann

1. Schmerzen im Bereich von Lendenwirbelsäule und Iliosakralgelenk 

Die Probleme

Schwangerschaftsbedingte Schmerzen können jeden Teil des Körpers betreffen. Bekannte Probleme sind Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS), also unterer Rücken, oder des Iliosakralgelenks (ISG) in der Region wo Kreuzbein und Beckenschaufeln zusammenkommen. 

Die Ursache

Im Verlauf der Schwangerschaft dreht sich das Becken der Frau vermehrt nach vorne und außen, um dem heranwachsenden Kind samt Gebärmutter so viel Platz wie möglich zu bieten. Dies verstärkt zwangsläufig ein Hohlkreuz, was wiederum vermehrt Zug auf die Muskeln und Bänder des Rückens ausübt. 

Die Therapie

Osteopathische Behandlung kann helfen, die durch Schwangerschaftshormone verursachte Spannungsveränderung im Muskelbandapparat harmonisch auszugleichen, um wieder einen balancierten Spannungszustand zu erreichen. 

2. Ischialgien

Die Probleme

Ischialgien oder Lumboischialgien – also Schmerzempfindungen – sind häufige Begleiterscheinungen im Laufe einer Schwangerschaft. Dabei kommt es zu unangenehmen Ausstrahlungen von der Lendenwirbelsäule oder dem Gesäß aus, die bis in die Beine ziehen können. Sie äußern sich in Ruhe oder in Bewegung.

Die Ursache

Wird der Druck vor allem im unteren Lendenwirbelbereich stärker und/oder das Kind liegt ungünstig im Becken, so können neben den Rückenschmerzen auch Beschwerden im Verlauf des N. Ischiadicus hinzukommen. 

Die Therapie

Eine Osteopathiebehandlung kann helfen, die Durchblutung im Nervenbereich anzukurbeln und Druck von den komprimierten Nerven zu nehmen. So kann der Körper wieder ins Gleichgewicht kommen.

3. Symphesenschmerzen

Die Probleme

Die Symphyse ist der vorderste Abschnitt des Schambeines, an dem beide Beckenseiten zusammentreffen. Sie stellt eine Art Gelenk dar mit geringer, aber dennoch wichtiger Bewegungsmöglichkeit. Zur besseren Stabilität wird die Symphyse durch starke Bänder und derbes Bindegewebe zusammengehalten. Wird der Druck auf die Symphyse während der Schwangerschaft zu hoch, kommt es hier zu Lockerung und Schmerzen. 

Die Ursache

Auch die Bauchmuskeln, die sich stark dehnen müssen und auseinandergleiten, setzen am Schambein nahe der Symphyse an. Sie üben zusätzlich von oben einen kräftigen Zug auf die Symphyse aus und können das Gelenk stören. 

Die Therapie

Durch sanfte Techniken und Muskelübungen, die Einfluss auf die Symphyse nehmen, kann die Osteopathie hier Linderung verschaffen.

4. Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule und Rippenbögen

Die Probleme 

Während des Wachstums des Babys kann die Mutter Schmerzen an der Brustwirbelsäule und den Rippenbögen spüren. Denn nicht nur der Bauch nimmt an Größe zu, sondern auch die weibliche Brust beginnt zu wachsen, um sich auf das Stillen vorzubereiten. 

Die Ursache

Dies tritt meist aufgrund der veränderten Körperhaltung und/oder Belastung im Alltag sowie bei bestimmten, meist stehenden Tätigkeiten auf. Im Brustkorb entsteht ein Mehrgewicht, das der Rücken ausbalancieren muss. Die Schwerkraft tut ihr übriges und zieht den Körper weiter nach vorne. In der Folge muss der Rücken noch stärker dagegenhalten – so kommt es nicht selten auch zu Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule. 

Das heranwachsende Kind drückt zunehmend von unten auf die Bauchorgane, die zur Seite und nach oben ausweichen müssen. Die Rippen müssen sich dem anpassen und die Stellung verändern. Die Bauchorgane, insbesondere die Leber, sind höchst schmerzempfindlich. Daher kommt es häufig zu Schmerzen unter den Rippen, die durch Sitzen verstärkt werden. 

Die Therapie

Ziel ist, blockierte Rippen wieder zu lösen und zu mobilisieren. Bei schwangeren Frauen wenden wir die gängige Impulsbehandlung („Einrenken“) allerdings nur eingeschränkt an. 

Stattdessen kommen eher sanfte, mobilisierende Techniken zum Einsatz: Der Osteopath behandelt einzelne blockierte Rippen, die sie umgebende Muskulatur sowie ggf. die Brustwirbelwirbelsäule, an der die Rippen hängen. Die Rippen müssen mobil sein, weil die Knochen sich bei der Atmung bewegen und der Brustkorb sich ausdehnen können muss. Ansonsten findet keine Atmung statt. Gerade bei der Geburt spielt die Atmung aber eine entscheidende Rolle: für das Schmerzempfinden der Gebärenden ebenso wie für die sog. Austreibungsphase, also den Press-Vorgang, der zur Geburt führt. 

Wichtig ist bei dieser Betrachtung auch das Zwerchfell, das an den unteren Rippen sowie an Brust- und Lendenwirbelsäule hängt. Ist das Zwerchfell verspannt, kann es zu weiteren Problemen in dieser Region kommen. Zudem ist es das Zwerchfell einer der Hauptmuskeln, die am Geburtsvorgang beteiligt sind.

5. Reflux und andere Verdauungsbeschwerden

Die Probleme

Schwangere Frauen neigen in der fortgeschrittenen Schwangerschaft häufiger zu Verstopfung (Obstipation) und Sodbrennen (Reflux). Dies äußert sich bei Sodbrennen als Schmerz oder Brennen hinter dem Brustbein und im Rachen sowie Druckgefühl im Oberbauch, während Verstopfung neben Bauch- und Rückenschmerzen ein allgemeines Unwohlsein mit sich bringt. 

Die Ursache

Schuld ist derselbe Mechanismus wie unter (4) beschrieben: Unterhalb der linken Hälfte des Brustkorb liegt der Magen. Fließt der saure Magensaft durch hohen Druck im Bauchraum zurück Richtung Speiseröhre, kommt es vermehrt zu Sodbrennen. Gleichzeitig stört der erhöhte Druck viele Verdauungsabläufe, da auch der Darm stärker komprimiert wird. Darunter leidet seine Funktion. 

Die Therapie

Hier kann eine osteopathische Behandlung helfen, indem indirekt auf die Druckverhältnisse im Bauchraum eingewirkt wird: etwa durch sanfte Mobilisierung der verspannten Muskeln des Brustkorbes oder Beckens, damit Gelenke und Muskeln, die auf den Bauchraum wirken, ihre optimale Funktion zurückerhalten.

6. Kopfschmerzen

Die Probleme 

Kopfschmerzen sind eines der häufigsten Symptome während der Schwangerschaft. Oft werden sie als „Spannungskopfschmerzen“ wahrgenommen, die gefühlt aufsteigend vom Hinterkopf nach vorne über den Kopf ziehen.  

Die Ursache

Erklären lässt sich dies durch die anatomische Verbindung des Kopfes mit der Wirbelsäule und dem Kreuzbein. Das Kreuzbein und das Hinterhauptsbein (Hinterkopf und Teil der Schädelbasis) sind über das Rückenmark miteinander verbunden. Dadurch, dass das Becken einer Schwangeren immer mehr ins Hohlkreuz gezogen wird, verändert sich im weiteren Verlauf die gesamte Statik. Das Kreuzbein muss dies von hinten und unten ausgleichen, was nicht ohne Folgen bleibt: 

Verändert das Kreuzbein seine Statik, kann es dazu kommen, dass mehr Zug auf das Rückenmark ausgeübt wird. Dieser Zug kommt am anderen Ende, nämlich am Hinterhauptsbein, an und setzt dieses vermehrt unter Spannung. Die mögliche Folge sind eben jene „Spannungskopfschmerzen“.

Die Therapie

Osteopathie kann helfen, die gestörte Kommunikation zwischen den beiden Körperregionen Kopf und Becken wieder in Einklang zu bringen. Dazu gehören die Nacken- und Halsmuskulatur sowie die Muskeln von Schultern, Rücken und Becken.

7. Das (schwangerschaftsbedingte) Karpaltunnerlsyndrom

Die Probleme

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine häufige Begleitsymptomatik während der Schwangerschaft. Der Karpaltunnel ist eine bindegewebige, sehnige Struktur auf der Innenseite des Handgelenkes, durch den unter anderem der Medianusnerv verläuft. 

Die Ursache 

Durch die hormonellen Umstellungen wird der Körper einer schwangeren Frau weicher, es lagert sich vermehrt Flüssigkeit im Bindegewebe ein. Diese Flüssigkeit übt Druck aus, der wiederum die umliegenden Nerven reizt. Die entstehende Nervenreizung führt zu Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Bewegungseinschränkungen in den Händen bis hin zum Kraftverlust der Hände. 

Die Symptome treten vorwiegend nachts im Schlaf auf, können aber auch tagsüber stören. Durch die allgemeine Wassereinlagerung im Körper sind häufig beide Händen betroffen. Zusätzliche unbemerkte Blockaden und Engpässe im Schultergürtel verursachen einen weiteren Stau in Armen und Händen. a

Die Therapie

Die osteopathische Lösung des Problems zielt darauf ab, bestehende Blockaden zu entdecken und zu lösen, um die Flüssigkeitszirkulation in den Armen zu verbessern und den Druck auf den Nerv zu verringern.

8. Fehlausrichtung des Beckens

Die Probleme 

Das Becken – als zentrales Element in der Statik – verliert sein Gleichgewicht und begünstigt Fehlstellungen, Gelenkblockaden und Verspannungen. Der Geburtsvorgang benötigt jedoch eine reibungslose Anpassung des Beckens an das Kind, das mit dem relativ großen Kopf das schmale Becken passieren muss.

Die Ursache 

Im Laufe der Schwangerschaft ist das Becken mit seinen Gelenkkapseln starken Drücken und Zügen durch das heranwachsende Kind ausgesetzt. Die Stellung der Gelenke ändern sich. Das kann zu einseitigen Bewegungseinschränkungen (Blockaden) führen.  

Die Therapie

Nicht nur bei spürbaren Beschwerden ist es für eine Schwangere sinnvoll, eine/n Osteopath/in aufzusuchen. Er oder sie wird die Beckenstellung im Allgemeinen osteopathisch prüfen und ggf. behandeln, damit alle „Zahnräder“ bei der anstrengenden Geburt ineinandergreifen können und sie dadurch erleichtert. Dazu gehört der muskuläre Beckenboden, Beckenmuskeln, Beckenbänder, sowie beckenwirksame Gelenke (Hüftgelenke, Iliosakralgelenke und Symphysengelenk).

Wenn Sie unter den oben genannten oder ähnlichen Beschwerden während einer Schwangerschaft leiden, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. Gegebenenfalls können wir in einem kurzen Kontakt vorab erörtern, wie wir Ihnen behilflich sein können. 

Sie haben bereits entbunden und suchen nach postnataler Unterstützung? Lesen Sie gern auch unseren Beitrag zum Thema Osteopathie nach der Schwangerschaft.

 


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Über die Autorin

Leandra Farrugio Osteopathin

Leandra Farruggio

Osteopathin, Heilpraktikerin, Physiotherapeutin

Expertise: Osteopathischer Zugang über die Faszientherapie, Herstellen muskulärer Balance, Kiefergelenktherapie

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